Als die Castiglione Brüder Ducati endgültig 1985 zur Gänze übernommen hatten, war ihnen bewusst, dass sie dringend völlig neue Modelle auf den Markt bringen müssen, um Ducati wieder als begehrenswerte und innovative Marke zu plazieren.
Niemand geringerer als Massimo Tamburini (Schöpfer der wohl schönsten Motorräder ALLER Zeiten wie Ducati 916 und MV F4) wurde beauftragt, ein völlig neues Motorrad zu entwickeln. Möglicherweise hatte für diese Schöpfung auch die kurz zuvor entstandene Bimota DB2 einen gewissen Einfluss. Zum großen Erstaunen der Motorradwelt designete er die Paso 750; Paso als Ehrenbekundung zu einem der größten italienischen Rennfahrer, nämlich Renzo Pasolini, welcher tragischerweise 1972 in Monza gleichzeitig mit Jarno Saarinen zu Tode stürzte. Die Paso war eines der allerersten vollverkleideten Motorräder und sah mit den bei der 750 noch verwendeten 16 Zoll Räder hinreißend bullig aus obwohl das Design im Gegensatz zu der 916er doch auch polarisierte.
Eine Reihe von sehr prominenten Persönlichkeiten, darunter einige F 1 Rennfahrer wie zB Gerhard Berger kauften sich (oder bekamen sie wohl eher geschenkt) damals eine Paso. Es war schick, sich mit dieser neuen Ducati zu zeigen. Die erste Paso hatte noch den luftgekühlten 2 ventiligen 750 Motor, welcher einige Jahre später auf 906 ccm aufgebohrt wurde.
Die 907 ie ist die letzte der Paso Reihe, obwohl sie die Bezeichnung Paso offiziell nie trug. Sie hatte wassergekühlte Zylinderköpfe; eine der ersten Einspritzanlagen und 17 Zoll Räder, welche ihr Fahrverhalten verbesserte, aber nicht mehr die Optik der aller ersten Paso erreichte.